Interview mit Roger Köppel: „Die linke Meinungshegemonie ist am Zusammenfallen.“

Interview mit Roger Köppel, Verleger und Chefredaktor der „Weltwoche“ äussert sich in einem Exklusiv-Interview für die «Schweizerzeit» zur Eigenverantwortung, zur Klimahysterie, zu Integrationsproblemen und über seine Faszination für die Schweiz.

Wo sehen Sie gegenwärtig das gewichtigste Problem der Schweiz?

Roger Köppel: Ich glaube, ein Thema ist überragend: Es gibt eine klassische politische Konfliktlinie zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor. In den letzten dreissig Jahren hat sich der öffentliche Sektor – das heisst der Staat – auf Kosten privatautonomer Gestaltungsmöglichkeiten immer mehr Aufgaben angeeignet bzw. angemasst. Diese Entwicklung ist auch von den Medien mehrheitlich nicht in Frage gestellt worden. Als liberaler Journalist ist es wichtig, den Prinzipien des freien Wettbewerbs, der Deregulierung und der Eigenverantwortung wieder mehr Gewicht zu verleihen. Konkret auf die Schweiz bezogen, stellt sich insbesondere die Frage, wie die finanziell angeschlagenen Sozialwerke reformiert werden können. Diese eklatante Missbrauchsanfälligkeit darf nicht noch mit neuen Steuererhöhungen finanziert werden. Weiterlesen

Islamismus – Der neue Faschismus

Als Bürger eines Staates in Europa hat man es nicht einfach. Es geht dabei nicht um die alltäglichen Problemchen, welche der Revolverpresse und den Klatschzeitschriften täglich Stoff liefern und den Bürgern der heutigen Spassgesellschaft die Sicht für die wichtigen Sinnfragen des Lebens immer wieder vernebeln. Man soll ja auch nicht dramatisieren: Denn Europa ist der Hort unserer abendländischen Philosophie. Nicht zufälligerweise entstanden in Europa die modernen Freiheitsrechte, die von unschätzbarem Wert sind. Diese Freiheitsrechte ermöglichten es auch, dass die Bürger dank freiem Eigentum und Privatinitiative einen in der Geschichte noch nie dagewesenen Wohlstand schaffen konnten. Einen Wohlstand, von dem wir heute alle täglich zehren können. Weiterlesen

Interview mit Andreas Thiel: „Selbstverantwortung als Ideal“

Es gibt nicht nur linke Kulturschaffende: Andreas Thiel, Satiriker und Publizist

In einem von Patrick Freudiger, Langenthal BE geführten Exklusiv-Interview mit der «Schweizerzeit» äussert sich der Solothurner Satiriker und Publizist Andreas Thiel zum Ideal der Selbstverantwortung in einer liberalen Gesellschaft. Seine Erfahrungen als liberal-konservativer Künstler in einer überwiegend linken Kulturszene bilden den zweiten Schwerpunkt des Interviews. Weiterlesen

Interview mit Hanspeter Born, Weltwoche-Journalist: „Unsere Freiheitsrechte nicht fahrlässig preisgeben“

Auf welchen Grundprinzipien basiert die abendländische Kultur?

Eine zentrale Rolle spielten die alten Griechen, gerade für den heutigen Freiheitsbegriff. Auch das Juden- und Christentum oder das germanische Recht hatten einen bedeutenden Einfluss, ebenso die Aufklärung. Jedoch meine ich die liberale schottische Aufklärung und nicht die französische. Letztere überschätzte die Vernunft der Menschen und hat mit ihrem Hang zu abstrakten, theoretischen Konstrukten den modernen Totalitarismus begünstigt. Heute ist auch das Prinzip „gleiche Chancen für alle“ wichtig. Es ist jedoch schwierig, eine Zivilisation bzw. deren Tradition akribisch genau zu analysieren. Denn Zivilisationen sind gewachsene Produkte. Wichtig für eine Zivilisation sind allgemeinverbindliche Regeln für das Leben, die Freiheit und den Besitz.
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Hansjürg Saager / Werner Vogt: Schweizer Geld am Tafelberg – Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika zwischen 1948 und 1994

(Zürich: Orell Füssli Verlag AG, 2005, ISBN 3-280-06006-0)

Das Buch beleuchtet die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika unter dem Apartheid-Regime differenziert und unvoreingenommen. Die Autoren, Hansjürg Saager und Werner Vogt, kennen Südafrika nicht nur aus Büchern, sondern haben selbst während längerer Zeit dort gelebt.

Nach einem Abriss der südafrikanischen Geschichte beleuchten die Autoren die bedeutenden wirtschaftlichen Akteure, den Goldhandel mit Südafrika sowie das humanitäre Engagement der Schweizer Unternehmen. Schliesslich wird die politische Kontroverse um die Wirtschaftsbeziehungen dargestellt mit besonderer Berücksichtigung der Frage, ob die Sanktionen gegen das Apartheid-Regime richtig gewesen sind. Weiterlesen

Wilhelm Röpke – ein Vorbild

Ein liberaler und konservativer «Magiker des Wortes»

Am 12. Februar jährte sich zum 40. Mal der Todestag von Wilhelm Röpke. Röpke ist einer der gewichtigsten geistigen Väter der sozialen Marktwirtschaft und einer der berühmtesten Liberalen Europas. Er trat für die persönliche Freiheit des Menschen ein und hatte die Überzeugung, dass nur eine Gesellschaft mit festen Wertordnungen auf Dauer bestehen kann. Weiterlesen

„Interview“ mit Alexis de Tocqeville: „Wohl der einflussreichste politische Denker der Moderne“*

*Daniel Binswanger, Publizist, in der „Weltwoche“ 06/05, S. 54

Letztes Jahr wäre Alexis de Tocqueville, der grosse französische Kämpfer für die Freiheit des Einzelnen und Kritiker der Allmacht des Staates, 200 Jahre alt geworden.

Die hiesigen Medien scheuten sich offensichtlich, dieses Jubiläum zu einer Auseinandersetzung mit de Tocquevilles nach wie vor gültigen Gesellschafts-Analysen zu nutzen. Ob dieser Verzicht auf antifreiheitliche Gesinnung unserer Medienlandschaft schliessen lässt? Auf der Grundlage tatsächlicher Aussagen und Feststellungen de Tocquevilles, niedergelegt in seinen zahlreichen Schriften, hat Patrick Freudiger ein fiktives Interview mit dem bedeutenden Denker geführt. Weiterlesen

Interview mit Robert Nef: „Ein liberaler Staat muss den Schutz der Freiheit des Einzelnen und der autonomen Gruppe gewährleisten.“

Interview mit Robert Nef, Leiter des Liberalen Instituts, Herausgeber der Schweizer Monatshefte.

Was sind die Grundlagen des liberalen Staates und der Marktwirtschaft als Folge davon?

Ein liberaler Staat muss den Schutz der Freiheit des Einzelnen und der autonomen Gruppen gewährleisten. Er darf nur eingreifen, wenn das Leben, die Freiheit und die Integrität von Menschen gefährdet sind.

Marktwirtschaft beruht auf dem fremdherrschaftsfreien Tausch. Dies setzt voraus, dass sich Güter, Dienstleistungen und auch Ideen frei bewegen und frei angeboten werden können. Weiterlesen

Interview mit Franz Jaeger: „Schengen / Dublin: Eine grosse Gefahr für die Schweizer Wirtschaft“

Der Ökonom Franz Jaeger befürchtet, dass die Schweiz einen Fehler mit schwerwiegenden Konsequenzen begeht, wenn sie sich dem EU-Recht anpasst.

Herr Jaeger, wie andere liberale Persönlichkeiten (Robert Nef, Präsident des liberalen Instituts oder Konrad Hummler, Bankier, Publizist und NZZ-Verwaltungsrat  u.a.) stehen Sie dem Beitritt zu Schengen / Dublin kritisch gegenüber. Warum?

Die Schweiz würde ihre Souveränität in zahlreichen Bereichen verlieren, die für die Wirtschaftspolitik von Bedeutung sind: Die Migrationspolitik, für welche EU-Recht dem Landesrecht vorginge, das Kriegsmaterialgesetz, das Steuerharmonisierungsgesetz, das Güterkontrollgesetz und zum Teil die Personenkontrollen… Weiterlesen